Im Freien übernachten

Schlafen unterm blauen Himmelsdach

In der Natur übernachten und sie erkunden

 

Mehrere Tage unterwegs sein und Landschaften erkunden. Du genießt den Weg, schläfst abends unterm Sternendach ein und wirst morgens von den Geräuschen der Natur geweckt. Ist dir gerade auch ein sehnsüchtiger Seufzer entkommen? Wenn ja, bist du damit nicht alleine! Für Trekkingtouren mit Camping im Wald schwärmen einige Menschen, auch in Deutschland. Bei uns gibt es zudem einige spannende Strecken, die sich gut für das Wandern eignen, während die grünen Wälder zum Draußen-schlafen einladen.

Eine mehrtägige Wanderung mit Übernachtung im Freien besteht allerdings aus mehr als einer Isomatte unterm Arm und ein paar Nüssen im Rucksack. Damit die Outdoor Nacht gelingt, musst du gut planen und dich davor ordentlich informieren. Aber nur keine Sorge, wir von Freiluft zeigen dir, wie dein Ausflug zur schönen Geschichte am Lagerfeuer wird.

Lagerfeuer

Ist es erlaubt, im Freien zu übernachten?

 

Die ganze Lage mit dem Übernachten im Freien ist in Deutschland etwas kompliziert. In einem kurzen Satz lässt sich die Frage daher nicht beantworten. Erstmal ist es so, dass jedes einzelne Bundesland in Deutschland ganz eigene Regeln hat. Um wirklich genau zu wissen, was man wo darf und was nicht, muss man sich also mit jedem Bundesland beschäftigen. Dazu kommt noch, dass etwas nicht gleich erlaubt ist, nur weil es nirgendwo ausdrücklich verboten wird.

Wie sieht es mit Biwakieren aus?

Das Biwakieren kann ganz unterschiedlich definiert werden, da Menschen teilweise keine einheitliche Vorstellung davon haben. Beispielsweise versteht man in der Schweiz im Allgemeinen darunter, dass man ohne ein Zelt eine Nacht draußen schläft. Meistens wird in Österreich biwakieren nur geduldet, wenn man keine andere Wahl hat. So ist auch dort das Bild vom Biwakieren wieder ein ganz anderes. Wenn wir hier vom Biwakieren reden, meinen wir damit das Zelten ohne Zelt.  Ja ganz richtig, das geht nämlich auch und macht sogar enorm Spaß. Das Nachtlager besteht dann im Grund zum Beispiel nur noch aus Isomatte und Schlafsack. Solange du dich zudem nicht auf privatem Gelände oder in einem Naturschutzgebiet befindest und es nirgendwo verboten wird, kannst du dich in der Regel unbesorgt niederlassen.

Und das Zelten im Freien?

Hier wird es kompliziert! Man darf sein Zelt nämlich nicht überall und wo man will auspacken. Es gelten strenge Regeln. Zudem kann beispielsweise Baden-Württemberg auch nochmal komplett andere haben, als Nordrhein-Westfalen. Daher raten wir euch grundsätzlich eher zum Biwak oder zur Nutzung legaler, ausgeschriebener Trekkingplätze.

Lies hierzu unseren Beitrag:

„Gesetzeslage in Deutschland“

 

Auch interessant für dich könnte dieser Beitrag von uns sein:

„Trekkingplätz in Deutschland“

Ein blaues Tarp steht vor einer Gruppe von Bäumen Ein Wanderer mit einem grünen Rucksack geht einen Pfad entlang Blick aus dem Inneren eines Tarps

Wie übernachtest du im Freien?

Biwak

Mit Schlafsack und Isomatte kann man es sich im Biwak so richtig gemütlich machen.

 

Vorteile: 

  • Weniger Gewicht als das Zelt
  • Schützt vor Wind und Nässe
  • erhöht die Temperatur im Schlafsack ein wenig
  • Nachthimmel & Sonnenaufgänge sind zu sehen

Tarp

Die vielfältige Plane kann schnell zu einem schützenden Dach oder in einen zeltartigen Unterschlupf aufgebaut werden.

Vorteile:

  • Schützt vor Wind, Nässe & Sonne
  • Sehr variabel im Aufbau
  • in verschiedenen Größen und Formen erhältlich

Sieh dir die verschiedenen Aufbauvarianten des Traps in unserem Beitrag an:

„3 simple Tarp Aufbauvarianten“

Felsvordach

Felsen können ebenfalls Unterschlupf bieten. Der Vorsprung wirkt als Dach und ersetzt so das Tarp. Wie beim Wetter musst du davor jedoch überprüfen, ob sich passende felsige Gebiete auf der von dir ausgewählten Strecke befinden. Ein Felsdach lässt sich nun mal nicht wie das Tarp einfach mitnehmen. Das Vordach aus Stein kann also nur auf bestimmten Routen als Unterschlupf mit eingeplant werden. Soll es nass werden, wäre es also klüger noch ein Tarp einzupacken. Man weiß nie was passiert und ob man wirklich am Ende des Tages das angepeilte Ziel erreicht.

Zelt

Wie zuvor erwähnt, stellt sich das Zelten im Freien als etwas schwieriger heraus. Hier wird es bei der Gesetzeslage kompliziert und man ist wahnsinnig eingeschränkt. Auch wenn das Zelten Spaß macht und Schutz von allem und allen Seiten verspricht, ist es für eine mehrtägige Trekkingtour nicht immer zu empfehlen. Wer also nicht unbedingt von Zeltplatz zu Zeltplatz wandern möchte, findet in dem Tarp bestimmt einen passenden Kompromiss.

Worauf du beim Schlafen unter freiem Himmel achten solltest

Welche Zeit eignet sich, um im Freien zu schlafen?

Im Prinzip eignet sich jeder Tag, an dem du schönes Wetter hast oder es zumindest nicht als zu kalt und ungemütlich empfindest. Vom Regen überrascht will niemand werden. Trotzdem kann man auch dann noch biwakieren gehen, allerdings nur mit der richtigen Ausrüstung und genug Planung. Jede Jahreszeit eignet sich daher für das Trekking mit Übernachtung im Freien. Wenn du ein geübter Trekker bist und die nötige Winterausrüstung hast, ist das Draußen-schlafen auch im Winter ein Erlebnis.

Welche Orte eignen sich, um im Freien zu schlafen und welche Bedingungen sollten erfüllt sein?

Fluss

Am Fluss zu schlafen stellt man sich zwar schön vor, allerdings sollte dir etwas bewusst sein: Dein Schlafplatz wird leicht nass, Mücken treiben ihr Unwesen und die Gefahr des steigenden Wassers bei Unwetter und ähnlichem darf nicht unterschätzt werden. Auf der Packliste dürfen also ein schützender Biwaksack und Insektenspray nicht fehlen. Das gilt zumindest für diejenigen von euch, die der Versuchung von plätschernden Wasser am Morgen nicht widerstehen können. Für alle anderen stellen wir die folgenden zwei Optionen vor.

Berg

Berge können ein toller Ort zum Übernachten sein, besonders wenn man einen beeindruckenden Sonnenaufgang erleben möchte. Bei Regen und Kälte kann es allerdings ohne den Schutz von Bäumen schnell ungemütlich werden. Behalte daher das Wetter im Auge und suche dir für deine Übernachtung auf dem Berg einen schönen Tag und eine möglichst „warme“ Nacht aus sowie einen wind- und wettergeschützten Platz.

Wiesen & Wälder

Wiesen und Wälder können jemandem gehören, daher musst du hier nachfragen, ob es für den Besitzer in Ordnung ist, wenn du die Fläche für die Übernachtung nutzt. Wälder eignen sich super, wenn ihr an sehr heißen Tagen etwas Schatten haben wollt. Auch bei Regen bieten Wälder mehr Schutz als offene Flächen. An den umliegenden Bäumen kannst du zudem auch dein Tarp mit ein paar schlauen Knoten befestigen.

Welche Ausrüstung benötigt man, um im Freien zu übernachten?

Verschiedenes Werkzeug für das Trekking liegen auf dem Waldboden

Wie bereits am Anfang des Artikels erwähnt, dürfen Isomatte und Schlafsack nicht fehlen. Dabei sollten beide von guter Qualität sein und dir einen erholsamen Schlaf bieten sowie dich warmhalten können. Eine Biwak Hülle kann, wenn sie von entsprechendem Material ist, Nässe abwehren. Diese darf also auch nicht fehlen. Da man als Mensch im Dunkeln leider nicht viel sieht, benötigst du auch eine Lampe. Wenn du dir eine für die Stirn zulegst, hast du noch beide Hände frei. Auch ein gutes Messer darf nicht fehlen. Es ist zudem wichtig, dass du einen Kompass zur Orientierung mitnimmst und eine Pfeife, mit der du im Notfall auf dich aufmerksam machen kannst. Generell lohnt es sich vor der Tour zu überlegen, was du im Notfall unbedingt bei dir haben willst. Außerdem solltest du etwas zu Essen und genügend Trinken bei dir tragen. Ordentliche Klamotten, die zur Wetterlage passen, dürfen natürlich auch nicht fehlen:

  • Klamotten, in denen du dich wohl fühlst und die für Aktivitäten im Freien geeignet sind
  • Die richtige Unterwäsche
  • Kleider, die je nach Wetter umfunktioniert oder angepasst werden können
  • Klamotten, die dich vor Regen schützen
  • Schuhe, die sich für das Trekking eignen

An diese solltest du dich davor schon gewöhnen und sie nicht frisch gekauft bei deiner Wanderung tragen.

Gründe für eine Übernachtung im Freien

 

  • Du bist fern von der stressigen Stadt.
  • Nirgendwo schöpfst du besser neue Energie als im Freien. Eine ganze oder gleich mehrere Nächte dort zu verbringen, bewirkt echte Natur-Wunder!
  • Je nachdem wie und wo du draußen eine Nacht verbringen möchtest, kann es sich ganz einfach gestalten.
  • Du probierst etwas Neues aus oder erweiterst deine Grenzen.
  • Du blickst auf eine atemberaubende Landschaft und den funkelnden Himmel bei Nacht.
  • Du kommst aus deiner Komfortzone heraus.
  • Du tust etwas Gutes für deine Gesundheit – nachweislich stärkt der Aufenthalt im Freien, vor allem auch im Wald, dein Immunsystem!
  • Du lernst die Natur wieder mehr zu schätzen und hast dadurch (hoffentlich) auch mehr Lust, sie zu schützen.

Gefahren beim Übernachten im Freien

 

  • Falls du Feuer machst, solltest du es auf keinen Fall unbeaufsichtigt lassen.
  • Übernachte im Wald nicht in der Nähe von Jägern und sei gut sichtbar.
  • Suche dir einen sicheren Schlafplatz: Umliegende, abgestorbene Bäume können kippen und das Wasser an Gewässern steigen.
  • Schütze dich durch ein Netz oder ein passendes Spray vor Insekten, die stechen oder beißen.
  • Auch die niedrige Temperatur kann unangenehm werden: Warme Getränke und eine gescheite Ausrüstung helfen hier.
  • Du kannst dich verletzen: Es ist immer gut, etwas zum Verarzten dabei zu haben und etwas, mit dem man bei besonders schwerwiegenden Situationen auf sich aufmerksam machen kann.
  • Du kannst dich verlaufen: Lerne, sicher in der Natur zu navigieren und dir im Notfall einen Unterschlupf zu bauen.

 

Weiterführende Artikel zum Übernachten im Freien

Im Dunkeln wandern

Angst besiegen

Auch mit jahrelanger Wander-Erfahrung kannst du dich in der Natur fürchten. Schließlich gibt es da die Dunkelheit bei Nacht, die tiefen Abgründe entlang des Bergweges, Wölfe die einem auflauern und so weiter. Woher unsere Ängste kommen, wie du mit deiner Angst umgehen und sie sogar überwinden kannst, erfährst du hier.

 

Artikel lesen

Sicheren Lagerplatz finden

Den richtigen Lagerplatz finden

Worauf du bei der Suche nach einem Lagerplatz achten solltest, wo du dein Lager lieber nicht aufschlägst und welche Vor- und Nachteile typische Lageplätze haben, zeigen wir dir hier.

 

 

 

Artikel lesen

Im Freien Schlafen

Lagervarianten & Schlafsysteme

Welche Arten von Nachtlager es gibt – ob mit oder ohne Dach – deren Vor- und Nachteile, sowie hilfreiche Tipps, die du vorm Aufbruch gut gebrauchen kannst, findest du hier.

 

 

 

Artikel lesen

Schützendes Tarp

3 simple Tarpaufbauvarianten

Welche Möglichkeiten es beim Aufbau eines Tarp gibt und wie genau du das anstellst, findest du hier. Außerdem weisen wir auf zusätzliche Materialien hin und haben noch ein paar tolle Tipps für dich.

Artikel lesen

Die richtigen Knoten für den Lagerbau

Knoten für den Lagerbau

Damit dir dein Tarp nicht um die Ohren fliegt, haben wir hier die 6 wichtigsten Knoten aufgelistet. Welcher Knoten sich am besten für was eignet und wie du sie hinbekommst, erfährst du hier.

Artikel lesen

Zelten Verboten

Gesetzeslage in Deutschland

Wusstest du, dass man in Deutschland nur auf ausgewiesenen Campingplätzen zelten darf? Was genau erlaubt und was verboten ist und welche Alternativen du hast, erfährst du hier.

Artikel lesen

Campingmöglichkeiten

Trekkingplätze in Deutschland

Du willst auf den Komfort deines Zeltes nicht verzichten? Wo es Trekkingplätze gibt, wie viel sie kosten und ob man sich dafür anmelden muss, erfährst du hier.

 

Artikel lesen