Die 6 wichtigsten Knoten für den Lagerbau
Der Weg zu standhaften Tarp Knoten
Mit Tarp Knoten bleibt dein Lager an Ort und Stelle
Die Natur macht was sie will und das ist ja auch in Ordnung so. Gerade weil es im Freien einfach komplett anders ist, als in unseren Städten, lieben wir es ja so sehr Trekken zu gehen. Besonders das Schlafen im Freien will man sich als Outdoor-Fan nicht entgehen lassen. So ein bisschen Wind schreckt uns eben nicht ab 😉 Was aber keiner so lustig findet, ist, wenn es einem in der Nacht bei Wind und Regen das Tarp wegfegt… Da wird der Outdoor Spaß zum Outdoor Schrecken.
Was tun? Ganz einfach: Starke Knoten müssen her und um die wird es auch in diesem Artikel gehen. Von viel Schlaf ist eben nicht die Rede, wenn du stattdessen die Nacht damit verbringst, verzweifelt deine Plane vom Ausreißen abzuhalten. Die richtigen Knoten halten dein Tarp auch bei stärkerem Wind an Ort und Stelle. Diese müssen zudem festgezogen und richtig ausgeführt werden. Lass uns also einen Blick in die Welt dieser nützlichen Knoten werfen😊
Inhalte des Beitrags
Wann kommen Knoten beim Trekking zum Einsatz?
Besonders wichtig sind die Knoten für den stabilen Aufbau deines Tarps. Wenn du mit einer Reepschnur deine Plane abspannst sind sie unverzichtbar. Natürlich könnte man auch einfach einen Doppelknoten drauf machen, oder? „Schlaufen binden hab ich doch schon als Kind gelernt.“ Denkst du dir jetzt vielleicht. Ein Tarp ist aber eben kein Schuh. Die Schleife auf deinen braunen Winterstiefeln müssen auch keine Plane davon abhalten, vom Wind mitgerissen zu werden.
Die unterschiedlichen Knoten für das Tarp haben schon ihre Daseinsberechtigung. Spätestens wenn du versuchst, dein Tarp bei starkem Wind mit einer simplen Schleife festzuziehen, wirst du merken, dass das in der Praxis nicht so ganz funktioniert. Mit den richtigen Schlaufen kannst du dein Tarp ordentlich an den Bäumen oder Tarpstangen befestigen. Abgesehen davon, können die professionellen Trekking Knoten wieder ohne großen Aufwand und langes Herumzupfen gelöst werden. Denke außerdem bei der Länge deiner Schnur an die zusätzlich notwendigen Zentimeter für die Schlaufen.
Dein Lager ist aber nicht das Einzige, für was du deine neuen Schnürkünste verwenden kannst. Jedes Mal, wenn irgendwo etwas nicht ganz sitzt oder angebracht werden muss, kannst du dir die Knoten zunutze machen.
Welche Arten von Knoten gibt es?
Befestigungs- und Einbindeknoten
Mit diesem Knotentyp befestigen wir unsere Reepschnur an den Heringen, mit denen du die Ecken deines Tarps in der Erde sicherst. Auch für die kleinen Schlingen, die sich an deiner Plane befinden, ist dieser Knotentyp gut geeignet. Generell ist es sinnvoll zu einem Knoten dieser Art zu greifen, sobald du etwas irgendwo anbringen möchtest. Besitzt das Objekt eine Schlaufe, solltest du deine Schnur einmal hindurch ziehen. Am Tarp hast du solche bestimmt schon einmal gesehen.
Klemmknoten
Hier nutzen wir die Knoten um unser Tarp abzuspannen. Sie sind zur Stelle, wenn die Leinenspanner fehlen. Indem du die Schnur mehrere Male umwickelst, wirken sie als nützlicher Ersatz. Wie einfach dieser Typ Knoten zu handhaben ist, hängt davon ab, wie oft du die Schnur um sich selbst oder ein anderes Seil drehst. Die Anzahl variiert von Situation zu Situation. Je mehr Umdrehungen du nutzt, umso fester und weniger verschiebbar wird der Knoten. Versuch es daher zuerst mit drei Umdrehungen. Je öfter du übst, umso sicherer wirst du darin.
Verbindungsknoten
Wie der Name schon erraten lässt, können mit diesen Anschlüsse geschaffen werden. Zum Beispiel wenn deine Reepschnur zu kurz ist und du eine zweite hinzu holen möchtest, um diese zu verlängern. Der Verbindungsknoten kann sich als echter Lebensretter entpuppen. Wenn es bereits leicht zu Regnen begonnen hat, hast du bestimmt nicht die Nerven dafür, dir einen neuen Lagerplatz zu suchen, nur weil deine Schnur nicht bis zum nächsten Baum reicht.
Sicherer Knoten + richtige Ausführung = standhaftes Lager
Bevor wir mit dir die wichtigsten Knoten für das Trekking durchgehen, möchten wir dich noch auf zwei Hinweise am Ende des Artikels aufmerksam machen. Einmal stellen wir dir kurz eine nützliche App vor, die dir das ganze Thema mit den Knoten erleichtern wird 😉 Zudem weisen wir dich noch auf wichtige Fakten bezüglich deiner Sicherheit hin. Diese solltest du dir kurz einmal anschauen.
Aber jetzt erstmal zurück zu dem eigentlichen Thema – Knoten! Davon gibt es nämlich so einige, die man sich merken kann. Das heißt aber nicht, dass du wirklich jeden auswendig lernen musst. Fürs Erste reicht es, wenn du ein bis zwei gut beherrschst. Diese sollten dann am besten Allrounder und außerdem nicht zu kompliziert sein. Gehörst du schon zu den Outdoor- und Tarp-Knoten-Experten, siehst du hier bestimmt einige, die du bereits kennst und schon angewendet hast. Wer weiß, vielleicht findest du aber auch einen, der dir noch unbekannt war 😄
1. Der Mastwurf
Soll eine Schnur dein Tarp an eine Tarpstange spannen, kannst du immer auf den Mastwurf (ein Befestigungsknoten) zurückgreifen.
Schritt 1:
Wickle die Schnur um die Tarpstange und überkreuze beide Enden.
Schritt 2:
Drehe eines der Enden nochmals um die Tarpstange.
Schritt 3:
Ziehe fest an beiden Enden.
2. Der Palstek
Muss eine Schlinge her, kannst du dir mit dem Palstek (einem Einbindeknoten) weiterhelfen. Dieser Knoten sitzt gut und die Schlaufe zieht sich nicht zu.
Schritt 1:
Kreuze beide Enden, so dass sie einen Kreis bilden (in der Knoten-Fachsprache: Schlaufe oder Auge).
Schritt 2:
Das eine Ende wird durch den Kreis gezogen, macht eine Kurve und wird durch den selben Kreis wieder (nicht komplett) rausgezogen. Der Halbkreis (in der Knoten-Fachsprache: Schleife oder Bucht) bleibt dabei bestehen.
Schritt 3:
Anschließend wird das zweite Ende durch den Halbkreis gezogen, den das andere Ende bildet.
Schritt 4:
Ziehe an beiden Enden, bis der Knoten richtig fest sitzt.
3. Der simple Siberian Hitch
Der Siberian Hitch oder auch Ewenkenknoten (ein Befestigungsknoten) ist besonders simpel. Ihn verwendest du, wenn du unkompliziert etwas befestigen möchtest. Im Gegensatz zum Mastwurf lässt er sich in kürzester Zeit wieder öffnen. Wenn es kalt ist und schneit, kannst du beim Binden zudem deine Handschuhe anlassen (daher auch der Name 😉 In Sibirien wird er von den Ewenken oftmals mit Handschuhen geknüpft).
Schritt 1:
Wickel die Schnur um das Objekt und lege beide Enden auf deine Handfläche.
Schritt 2:
Halte das linke Ende mit dem Daumen fest. Wickle zudem das rechte Ende ein Mal um deine Hand und drehe sie so, dass dein Handrücken zu dir zeigt.
Schritt 3:
Nimm das zuvor linke Ende (von dir aus gesehen nun rechts) ohne es mit dem Daumen loszulassen, leg es zu einer Schlaufe und zieh die Schlaufe durch die Öffnung an der Innenseite deiner Hand.
Schritt 4:
Nimm deine Hand weg und zieh sowohl an der Schlaufe als auch den beiden Enden den Knoten fest.
Klingt kompliziert, oder? Einfach ausprobieren und 2, 3 Mal üben – dann merkst du, wie einfach der Knoten in der Ausübung ist.
4. Der Topsegelschotstek
Mit dem Topsegelschotstek (eine Mischung aus Befestigungs- und Klemmknoten) knotest du eine Schlaufe und kannst ebenfalls wie mit dem Palstek Gegenstände anbringen. Der Umfang der Schlaufe und somit auch die Straffheit des Seils kann allerdings immer angepasst werden. Dabei bleibt diese bestehen und zieht sich nicht zu, auch wenn der Knoten einiges aushalten muss. Daher eignet sich der Knoten ideal, um ein Seil als Dachfirst anzubringen (z.B. beim A-Frame Tarp oder dem verlängertem Schrägdach) und richtig abzuspannen oder auch zum Aufhängen deiner Hängematte.
Schritt 1:
Hänge die Schnur über oder um den Gegenstand, nimm eines der Enden (das lose Ende) und wickle es vorne einmal um das andere Ende (das stehende Ende).
Schritt 2:
Wiederhole den vorherigen Schritt und wickle noch einmal das lose Ende oberhalb der ersten Wicklung, so, dass das lose Ende zweimal um das stehende Ende gedreht ist.
Schritt 3:
Wickle das lose Ende nun vorne unterhalb der anderen beiden Wicklungen noch einmal um das stehende Ende.
Schritt 4:
Ziehe das lose Ende durch die zuvor entstandene Schlaufe (zwischen unterer und den beiden oberen Wicklungen) hindurch und ziehe es fest.
5. Die verstellbare Schlaufe
Die verstellbare Schlaufe ähnelt dem Topsegelschotstek sehr. Welchen Knoten du lieber magst, wirst du nach ein paar mal üben oder anwenden merken. Die Verstellschlaufe ist perfekt zum Abspannen deiner Schnüre geeignet sowie bspw. um einen Ast oder eine Tarpstange aufzustellen.
Schritt 1:
Lege die Schnur um den Gegenstand.
Schritt 2:
Nimm das linke lose Ende und wickle es von rechts zweimal um das andere (stehende) Ende nach oben.
Schritt 3:
Nimm das gleiche lose Ende und dreh es komplett um die entstandene große Schlaufe herum.
Schritt 4:
Schiebe das lose Ende nun von links durch die kleinste, oberste Schlaufe auf der rechten Seil Seite und zieh fest an dem Ende.
6. Der verbindende Weberknoten
Der Weberknoten oder auch Kreuzknoten kommt zum Einsatz, wenn deine Reepschnur mal nicht lang genug sein sollte und du eine Verlängerung brauchst. Mit dem Weberknoten kannst du zwei Reepschnüre fest miteinander verbinden.
Schritt 1:
Lege die Enden der beiden Schnüre kreuzweise übereinander.
Schritt 2:
Ziehe nun die obere Schnur unter die unten drunter liegende bzw. die untere Schnur über die oben drüber liegende.
Schritt 3:
Überkreuze die beiden Enden ein weiteres Mal. Hierbei bleibt die eine Schnur, die nach Schritt 2 über der Schnur liegt oben.
Schritt 4:
Ziehe das oben liegende Schnur-Ende unter das darunter liegende.
Schritt 5:
Ziehe nun beide Enden fest.
Wie lassen sich die Knoten beim Nachtlager einsetzen?
Jetzt da du die verschiedenen Knoten kennst, möchtest du bestimmt auch wissen, wie man diese einsetzt 😉
- Topsegelschotstek: um das First-Seil straff zu spannen.
Alternative: Palstek - Mastwurf: zum Befestigen des Tarps an (Trekking-) Stöcken oder Stangen
- Sibirian Hitch: lässt sich beim Abbau schnell lösen.
Alternative: Mastwurf - Verstellbare Schlaufe: zum Befestigen an Heringen
App Empfehlung Knots 3D & Sicherheitshinweis
App Empfehlung: Knots 3D
Diese App zeigt dir die verschiedensten Knoten und lässt dich zudem einstellen, wie schnell oder langsam du sie vorgeführt bekommen möchtest.
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Noch ein letzter Sicherheitshinweis!
Die Knoten, die wir dir gerade gezeigt haben, solltest du auf keinen Fall (!) zum Abseilen oder anderen Sicherungsmaßnahmen von Personen und Gegenständen verwenden. Sie sind dafür nicht geeignet.