3 simple Tarp Aufbauvarianten
Eine Plane - unendliche Möglichkeiten
Tarp Aufbauvarianten für deinen Schutz bei Wind & Regen
Von Schrägdach bis A-Frame kann das Tarp je nach der Wetterlage unterschiedlich aufgebaut werden. Scheint beispielsweise die Sonne und du möchtest dich nur etwas gegen den Wind schützen, bietet die stabile Plane in schräger Lage den optimalen Schutz. Die Sonne kannst du dabei weiterhin genießen. Ziehen hingegen dunkle Wolken am Himmel auf und kündigen Regen an, wird das Tarp zum Rundum-Schutz vor dem bevorstehenden Schauer.
Wen das Tarp in so einer Situation schon mal davor gerettet hat, von Haut bis Haare komplett durchnässt zu werden (🙋♀️) kann bestimmt nicht aufhören, von den vielen Vorteilen des Tarps zu schwärmen. Uns geht es auf jeden Fall so! Wir gehen ja schließlich auf Trekkingtour, um die Natur zu genießen und nicht um uns von Wind & Regen einschüchtern zu lassen.
Damit auch du für alle Situationen gewappnet bist, stellen wir dir in diesem Artikel die bekanntesten Tarp Aufbauvarianten vor 😄
Inhalte des Beitrags
Vorteile eines Tarps
Besonders wenn der Wetterbericht dicke Tropfen vorhersagt, darf das Tarp im Rucksack nicht fehlen. Unter dem Tarp kannst du Schutz suchen, sobald ein kalter Wind weht oder du und deine Ausrüstung Gefahr laufen, vom Regen durchnässt zu werden. Doch nicht nur Nässe wehrt es ab. An besonders warmen Tagen kann dir das Tarp etwas Schatten bieten. Gerade weil es so vielseitig ist und auf die unterschiedlichsten Weisen eingesetzt werden kann, ist das Tarp dein Nummer eins Freund & Helfer auf der Trekkingtour 😉
- darf in den meisten Fällen überall aufgestellt werden (im Gegensatz zum Zelt)
- einfacher Aufbau (mit etwas Übung)
- Aufbaudauer oftmals kürzer als beim Zelt
- weniger Gewicht, mehr Platz für anderes
- Natur ist nicht komplett ausgeschlossen
Was braucht man für den Aufbau?
Je nachdem, wie man es lieber mag und wie viel Erfahrung man mit dem Aufbau hat, variiert das benötigte Material. Anfänger sollten zunächst die Ausrüstung, die sie für den Aufbau verwenden wollen, mitnehmen. Bist du bereits ein echter Tarp Experte, kannst du natürlich auch das was du in deiner Umgebung findest zum Errichten deines Tarps nutzen. Ebenso solltest du dir davor überlegen, in welcher Form du dein Tarp aufstellen willst. Je nachdem kann es sein, dass du mehr oder weniger von dem genannten Material brauchen wirst.
Für alle, die Material mitnehmen, gehört folgendes auf die Packliste
- Tarpstangen (Anzahl abhängig von der Tarp Variante)
- Längere, stabile Schnur (Abspannleine oder Reepschnur)
- Heringe (Anzahl abhängig von der Tarp Variante)
Für alle, die wenig Material mitnehmen, gehört folgendes auf die Packliste
- Längere, stabile Schnur (Abspannleine oder Reepschnur)
Diese Materialien kannst du mit natürlichen Materialien ersetzen
- Tarpstangen: durch Wanderstöcke, die du eh dabei hast oder Stöcke/ Äste bzw. Schnur, die an Bäumen o.ä. befestigt wird.
- Heringe: können aus kleinen Ästen selbst geschnitzt werden oder Steine sowie große Äste nutzen.
Welche Tarp Aufbauvarianten gibt es denn nun?
Bei jeder Aufbauvariante kann es sein, dass du etwas mehr oder etwas weniger Material benötigen wirst. Falls du dir also besonders bei einer der aufwändigeren Tarp Arten denkst „Klasse, das mach ich auf meiner nächsten Trekkingtour!“ überleg dir genau, was du alles dafür mitnehmen musst. Es wäre zu schade, wenn du im Wald stehst und merkst, dass dir ein, zwei Heringe fehlen oder du eine Tarpstange zu wenig dabei hast. Teilweise gibt es auch gute Videos auf YouTube, in denen du dir nochmal im Detail anschauen kannst, wie ein Tarp auf eine bestimmt Art korrekt aufgebaut wird.
Es gibt Tarps in verschiedenen Formen. Die Plane ist nicht unbedingt immer viereckig, sondern kann auch wie ein Dreieck geformt sein oder wie ein Sechseck. Bei den Aufbauvarianten, die wir dir vorstellen, handelt es sich allerdings immer um Tarps mit vier Ecken.
1.1 Das einfache Schrägdach
Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hierbei um einen eher einfachen Aufbau. Die Plane wird in einem schrägen Winkel oben und unten befestigt. Aus der Richtung, zu der deine Plane zeigt, kommt idealerweise der Wind, wodurch du vor diesem geschützt bist. Ansonsten bleibt das Tarp komplett offen, dadurch entweicht hier auch die Wärme. Gerade wenn deine Plane nicht so groß ist, bietet sich diese Aufbauvariante an.
Aufbau
Lege die Plane auf den Boden. An einer der breiteren Seiten machst du beide Ecken mit Heringen fest. Die gegenüberliegende, unbefestigte Seite wird mit einer Schnur an zwei Bäume geknotet. Solltest du keine Schnur dabei haben, kannst du jeweils eine Tarpstange an den zwei Ecken befestigen und so das Tarp anheben. Wenn du an der unteren Seite noch einen Graben gräbst, kann sich dort eventuelles Regenwasser sammeln.
Merkmale
- Einfach
- Leicht aufgebaut
- Schützt vor Wind
- Wärme entweicht
1.2 Das verlängerte Schrägdach
Das verlängerte Schrägdach ist sozusagen eine Erweiterung des vorherigen einfachen Schrägdachs. Anstatt dass die Plane nur in einem schrägen Winkel steht, wird ein Teil davon noch als Dach genutzt. Sollte es zu regnen anfangen, bist du damit besser abgeschirmt.
Aufbau
Um ein kürzeres, schräges Dach bilden zu können, benötigst du einen entsprechenden Teil der Plane. Dazu spannen wir parallel zur am Boden befestigten Seite ein Seil, das den Dachfirst bildet. Die Schnur wird wieder an Tarpstangen oder Bäumen festgeknotet. Nun lässt du ein paar Zentimeter des Tarps über die Schnur drüber hängen. Zwei weitere Schnüre benötigen wir nun für das herabhängende Ende der Plane. Die beiden Ecken werden mit den zwei Schnüren gespannt und am Boden oder an niedrigen Ästen befestigt, so dass ein leicht angewinkeltes Dach entsteht.
Merkmale
- Besitzt ein Dach
- Schützt vor Wind & Regen
- Ideal für Hängematten
1.3 Das Schrägdach mit Unterlage
Wer gerne noch etwas Schutz vor dem Boden hätte, dem wird diese Variation bestimmt gefallen. Im Prinzip wird zu dem vorherigen Tarpaufbau noch ein Teil der Plane als Unterlage verwendet. Diese Tarp Aufbauvariante bietet dir die gleichen Vorteile wie das Verlängerte Schrägdach. Doch zusätzlich schützt du bei Schlafvarianten auf dem Boden deine Isomatte vor spitzen Steinen, Ästen, Nässe und Schmutz. Diese Variation lohnt sich natürlich nur, wenn du nicht vor hast, in einer Hängematte zu schlafen.
Merkmale
- Besitzt Dach & Boden
- Schützt vor Wind & Regen
- Hält deine Isomatte sauber & trocken
2.1 Das schützende A-Frame
Das A-Frame sieht erstmal aus wie ein A-förmiges Zelt, besitzt jedoch nur zwei geschlossene Seiten, die sich gegenüber liegen. Die zwei weiteren stehen offen. Solange der Wind aus einer der Richtungen kommt, die abgeschirmt sind, schützt es dich vor dem Wetter. Kommt er jedoch von einer der Seiten, die offen stehen, kann es schnell ungemütlich werden und ordentlich durchziehen. Bei Sonnenschein müssen die Seiten nicht unbedingt am Boden anliegen. Du kannst das Tarp auch höher aufbauen.
Aufbau
Für den A-Frame bildest du in der Mitte mit einer Schnur oder zwei Tarpstangen einen Dachfirst und wirfst das Tarp darüber. So, dass an den offenen Seiten des Unterschlupfes eine A Form entsteht und das Tarp an beiden Seiten spitz zuläuft. Je nachdem, ob du Material dabei hast oder nicht, wird die Schnur wieder an Bäumen festgeknotet. Die Tarpstangen kannst du ebenfalls mit gespannten Schnüren stabilisieren. Die Ecken werden wieder mit Heringen gesichert.
Merkmale
- Bildet ein Dach
- Schützt vor Wind & Regen (Vorsicht Richtungswechsel des Winds!)
- A-förmig
2.2 Das doppelte A-Frame
Hier wird über das A-Frame Tarp ein weiteres gespannt. Dadurch hält das doppelte A-Frame besonders gut starkem Regen stand und schützt dich vor diesem. Ansonsten besitzt es die Merkmale des normalen A-Frame Tarps.
Merkmale
- Bildet ein doppeltes Dach
- Schützt vor Wind & Regen (Vorsicht Richtungswechsel des Winds!)
- A-förmig
- Benötigt mehr Material als das A-Frame
3. Die Kröte gegen Witterung
Bei der Kröte sind fast alle Seiten geschlossen. Nur an einer Seite, die entgegengesetzt der Richtung zeigt, aus der der Wind kommt, bleibt das Tarp geöffnet. Ein Stock oder eine Tarpstange stützt die Plane so, dass innen ein Raum entsteht. Optional kann entweder ein weiterer Stock in der Mitte unter das Tarp platziert werden, um im Inneren mehr Höhe zu gewinnen. Oder ihr platziert von außen in der Mitte des Tarps ein Seil und spannt dieses zum Beispiel mit Hilfe eines Baumes ab.
Merkmale
- Sehr guter Schutz vor Witterung
- Besitzt ein Dach
- Bietet den meisten Schutz von allen Varianten
- Super als „Einsteiger-Variante“ beim Wechsel vom Zelt aufs Tarp geeignet
Freiluft Tipp: Persönlich raten wir euch zu dieser Variante, da sie euch, auch wenn der Wind mal die Richtung wechselt, noch sehr gut schützt. Zudem könnt ihr es euch darunter so richtig gemütlich machen 😊 Die ideale Variante für alle Tarp-Neulinge!
Vorgehen beim Tarp-Aufbau
Gehen wir doch einmal Schritt-für-Schritt durch, wie du generell beim Tarp-Aufbau vorgehen solltest, damit es dir nicht gleich wieder um die Ohren fliegt. Als Beispiel haben wir ein rechteckiges Tarp gewählt, die zu einer Variation der Kröte aufgebaut wird, das Vorgehen lässt sich aber auf jede Art von Tarp und Tarp-Aufbau übertragen.
- Breite dein Tarp auf dem Boden aus.
- Fixiere die ersten Ecken des Tarps mit Heringen am Boden. In der Regel wird die dem Wind zugewandte Seite am Boden fixiert.
- Stelle deine Tarpstange oder deinen Stock auf und fixiere eine Ecke des Tarps daran (direkt in einer Öse oder mit einer Reepschnur).
- Spanne die Tarpstange ab. Entweder mit Abspannleinen oder mit einer Reepschnur und einem geeigneten Knoten, bspw. der verstellbaren Schlaufe (Anleitungen für die Knoten findest du in unserem Artikel „Die 5 wichtigsten Knoten für den Lagerbau“).
- Fixiere die letzte(n) Ecke(n) mit einem Hering oder einer Tarpstange.
- Überprüfe, ob dein Tarp straff genug ist, damit Regen ablaufen kann und der Wind es nicht wegweht.
Merkmale eines guten Tarps
Das Tarp sollte einige wichtige Voraussetzungen erfüllen:
- Wasserdichte: mindestens 3.000 mm Wassersäule
- Gewicht
- Packmaß
- Anzahl an Befestigungsschlaufen: viele vereinfachen den Aufbau
- Form (rechteckig, dreieckig etc.) abhängig von Aufbauvariante
- Größe (abhängig von der Personenanzahl)
Größe des Tarps
Einzelpersonen
Drei Meter auf zwei Meter
Paare
Drei Meter auf drei Meter
Zweier Paare oder Familien
Vier Meter auf vier Meter
Hilfreiche Tipps für den Aufbau deines Tarps 🏕
Ein Zelt haben die meisten von euch wahrscheinlich schon mal mit ihren Eltern oder Freunden aufgebaut. Es ist so gut wie jedem bekannt, ob aus dem Familien-Camping-Urlaub in Italien oder der Tour mit der Freundesgruppe, die man zum Abschluss gemacht hat.
- Aufbau vorher üben
- gerade Fläche mit nicht zu harter Erde als Untergrund wählen
- Windrichtung bedenken (hintere Wand dient als Schutz)
- nicht zu locker spannen
- stabile Bäume beim Aufbau nutzen
- weiche Blätter zum Polstern verwenden
- unterschiedlich schiefe Seiten spannen (so kann die Nässe von den Wänden abfließen)
- einen Graben ums Tarp buddeln (Wasser kann dadurch bei starkem Regen abfließen)
Fragen & Antworten zum Aufbau deines Tarps
Die geschlossene Seite des Tarps muss immer in die Richtung zeigen aus der der Wind kommt. Solange dieser seine Richtung beibehält, wirst du ihn nicht zu spüren bekommen.
Am besten so fest wie möglich. Denk daran, dass Wind und Regen auch nachts mal stärker werden können. Dein Tarp muss dem standhalten können, sonst bricht es später in sich zusammen.
Im besten Fall hast du dich schon vor dem Aufbruch entschieden, wie du dein Tarp spannen möchtest. So musst du nicht unnötig viel Material mitnehmen, das du am Ende gar nicht benötigst.
Die Gegebenheiten an deinem Lager können ebenfalls zur Entscheidung über die Tarpvariante beitragen: Bei wenig oder keinen Bäumen ist das A-Frame oder die Kröte einfacher aufzubauen. Sind stabile Bäume vorhanden, bietet sich das Schrägdach an.
Bau das Tarp immer lieber etwas zu schräg als zu gerade auf. Auf ebenen Flächen kann das Regenwasser nicht runterfließen. Zudem ist es bei starkem Wind so stabiler.
Bedenke ebenfalls die Größe deines Innenraums: Steilere Wände bedeuten weniger Innenfläche. Dein Schlafsystem und deine Ausrüstung sollten so unter dein Tarp passen, dass die Plane nicht berührt wird. Ansonsten werden Ausrüstung, Schlafsack und Co. vom Kondenswasser feucht.
Du musst für den Anfang nicht jeden einzelnen Knoten kennen. Mach dich zunächst mit einem oder zweien vertraut, die du oft verwenden kannst. Beispielsweise dem „Mastwurf“ und dem „Palstek“. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel „Knoten für den Lagerbau“.
Untersuche die Fläche bevor du mit dem Aufbau beginnst. Ist der Ort ungeeignet, weil beispielsweise die Erde zu nass ist, musst du alles, was du bisher errichtet hast, wieder abbauen.
Leg gerne eine weitere Plane unter deine Isomatte, so wird diese nicht schmutzig. Die Plane sollte allerdings den Rand des Tarps nicht überschreiten, sonst fällt Regen auf diese.
Das Tarp lässt sich so putzen wie das Zelt. Du kannst es zudem mit Imprägnierspray behandeln. Achte unterwegs darauf, dass spitze Gegenstände wie Steine und Äste dein Tarp nicht beschädigen. Hat dein Tarp eine gute Qualität, wird es dich auch lange auf deinen Outdoor-Abenteuern begleiten.